BrainEpP (laufend)
BrainEpP (Bioradarinterferometrie in der Epilepsiediagnostik in der Pädiatrie)
Ziel des Projekts ist es, radar-basiert, berührungslos und belastungsfrei epileptische Anfälle zu erkennen und vorherzusagen. Ermöglicht werden soll ein kontinuierliches Monitoring und ein Monitoring insbesondere von Betroffenen wie Kleinkindern oder Neugeborenen, die nur eingeschränkt mitarbeiten können.
Mögliche typische Anwendungsfelder sind:
- Kontinuierliches Monitoring zur Erkennung klinisch inapparenter Anfälle und Quantifizierung der Auftrittshäufigkeit von Anfällen zur Optimierung der antiepileptischen Behandlung
- Voraussehen eines epileptischen Anfalles bis zu 15 Minuten vor dem Auftreten
- Erkennen von langfristigen Veränderungen oder Frühzeichen, die mit dem plötzlichen unerwarteten Tod bei Epilepsie (SUDEP) zusammenhängen
- Monitoring bei einem Anfall, um kritische Entwicklungen (länger dauernder Atemstillstand, Generalisierung) zu erkennen
Das Projekt ‚BrainEpP‘ basiert auf der Forschung im Rahmen des GUARDIAN Projekts. Infolge dieser ist es möglich, mittels Radarinterferometrie Biomarker wie Herzschlag und Atmung über einige Meter Entfernung und durch Materialen hindurch, die gering mit elektromagnetischen Wellen interagieren wie bspw. Bekleidung, Bettdecken, Matratzen oder Holzbauteile, für Betroffene belastungsfrei zu erfassen. Technische Grundlage ist der Sechs-Tor-Radarinterferometer. Diese Technologie wird weltweit ausschließlich von den Projektinitiatoren in Verbindung mit Biomarkern intensiv erforscht.
Aus den so ermittelten Vitalparametern lassen sich weitere Biomarker ableiten, die auf die Funktion des autonomen Nervensystems hinweisen, z.B. die Herzratenvariabilität (HRV). Mittels EKG-Analysen konnte eine signifikante Veränderung der HRV während und auch im unmittelbaren Vorfeld eines epileptischen Anfalls gefunden werden. Dies ermöglicht die Anwendung der Technologie in der Epilepsiediagnostik.
Die Forschungsstelle für Wirtschafts- und Medizinstrafrecht (FoWiMed) arbeitet als externer Partner beratend an dem Projekt mit.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.